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Prognose: Lohnentwicklungen im Zuge der Inflation

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24.05.2022

Im Zuge der Inflation rückt die Lohnentwicklung immer mehr in den Interessenvordergrund von Arbeitnehmern, Arbeitgebern sowie Gewerkschaften. Dabei ist insbesondere jene Lohnentwicklung von Interesse, die sich aus den inflationsgeprägten, gewerkschaftlichen Verhandlungen ergibt. Über die gewerkschaftlichen Verhandlungen hinausgehend, wird auch die Frage immer präsenter, inwiefern sich die Inflationsrate auf die individuellen Lohnverhandlungen auswirken wird. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen die Lohnentwicklungen auf, die im vergangenen Jahr stattgefunden haben. Zudem geben wir eine Prognose zur zukünftigen Lohnentwicklung auf Basis der vergangenen Entwicklungen sowie Expertenmeinungen bezüglich der bevorstehenden Bewegungen.

Prognose: Lohnentwicklungen im Zuge der Inflation

Lesezeit: 3 Minuten

Vorab werden die Kontextbedingungen des gegenwärtigen und zukünftigen Lohngeschehens erläutert. So lassen sich Bewegungen in Form von steigenden Energiekosten, Mieten, Einkaufspreise etc. beobachten, unter denen sowohl die Arbeitnehmer als auch die Unternehmen leiden. Hinzu kommen steigenden Materialkosten und gestörte Lieferketten für Unternehmen und negative Nominallohnentwicklungen für die Arbeitnehmern aufgrund von Corona-bedingter Kurzarbeit. Dazu kommt: Die Inflation hat die Lohnzuwächse im vergangenen Jahr aufgezehrt. Erstmals seit Jahren sind die Reallöhne zurückgegangen – im Jahr 2021 sind die Reallöhne um 0,1% gegenüber 2020 gesunken.

Die Gewerkschaften stehen seither unter Zugzwang und müssen zahlreiche Faktoren in ihre Entscheidungen einkalkulieren- Sie müssen im Rahmen ihrer Verhandlungen berücksichtigen, dass seit Corona auf Lohnanforderungen verzichtet wurde und die Reallöhne zurückgegangen sind. Zu berücksichtigen gilt auch, wie sich die Inflationsrate (erwartet wird in diesem Jahr ein Durchschnitt von 3,2%) und mögliche Rahmenbedingungen, wie die Corona-Pandemie und politische Ereignisse, möglicherweise entwickeln könnten. Beachtet werden bei Berechnungen zu Lohnforderungen üblicherweise drei Faktoren: die gesamtwirtschaftliche Produktivität, die Zielinflationsrate der EZB (diese beträgt 2%) und Umverteilungskomponenten. Die Wechselwirkung der Löhne mit der Inflation darf an dieser Stelle nicht in Vergessenheit geraten. Anziehende Verbraucherpreise und sich daraus ergebende Lohsteigerungen können sich gegenseitig immer wieder hochschaukeln, man spricht von einer Lohn-Preis-Spirale. Wirtschaftsexperten jedoch davon aus, dass eine derartige Wechselwirkung in den nächsten Monaten nicht auftreten wird. Zudem gehen Experten davon aus, dass in diesem Jahr noch eine Dekade lohnpolitischer Zurückhaltung der Gewerkschaften zu Ende geht. Bisher konnten die Gewerkschaften dreistufige Erhöhungen für alle Tarifgruppen aushandeln, die zwischen 4,4% und 7,8% liegen. Doch wie wird sich das Lohngeschehen zukünftig entwickeln?

Das Institut der deutschen Wirtschaft beispielsweise erwartet auch zukünftig kräftige Lohnsteigerungen, die sich bereits durch den gegenwärtigen Fachkräfte- und Personalmangel und der daraus resultierten gestiegenen Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer erklären lassen. Zur Erhöhung des Lohndrucks führt zusätzlich auch die geplante Erhöhung des Mindestlohns und nicht zuletzt auch die Inflation. Diese könnte sich strukturell verfestigen, wenn alle Faktoren, wie gestiegene Löhne, hohe Energiepreise und anhaltend gestörte Lieferketten zusammenkommen. Der Lohndruck wird ebenso zukünftig daraus resultieren, dass die Dienstleistungsgesellschaft Ver.di beispielweise plant, keine Tarife mehr mit einem geringen Einstiegslohn abzuschließen. Geschätzt wird, dass die Dienstleistungsbranche zukünftig die höchste Lohnsteigerung verzeichnen wird. Eine weitere Prognose existiert auch im Zusammenhang mit der Unternehmensgröße. Obwohl eine Umfrage zeigt, dass Befragte in großen Unternehmen eher von einer Lohnsteigerung ausgehen als Befragte in kleinen Unternehmen, wird die zukünftige Lohnsteigerung für kleine Unternehmen auf eine höhere Rate geschätzt.

Insgesamt wird also auch zukünftig von einer Lohnsteigerung ausgegangen, die sich teilweise auf die mögliche strukturelle Verfestigung der Inflation oder auch nur die gegenwärtige Rate zurückführen lässt. Ob eine Verfestigung tatsächlich stattfindet, bleibt offen und damit genauso, ob mit dem Nominallohn auch der Reallohn steigt. Eine genaue Entwicklung der Inflation ist in zahlreiche Kontexte eingebettet und kann entsprechend nicht vorausgesagt werden. Trotz der Unsicherheit ist der Druck nach Lohnerhöhungen aber eindeutig gegeben. Somit kann die zukünftige Inflationsrate als Argumentation für eine Lohnerhöhung eher als fiktives, aber dennoch überzeugendes Argument identifiziert werden. Deswegen sei auf eines geachtet: ein Augenmaß von allen Seiten im Zuge der Tarifverhandlungen. Bezüglich privater Lohnaushandlungen wird die Inflation vermutlich keine geeignete Verhandlungsbasis darstellen – schließlich leiden Unternehmen ebenfalls beispielsweise unter steigenden Energiepreisen.

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